Top-10 Unkräuter
Top 10 Unkräuter
Mehr Infos zum naturgemäßen Gärtnern gibt es unter www.neudorff.de
Und eine direkte Nachricht könnt Ihr gern senden an s.klingelhoefer@neudorff.de
Was genau ist Unkraut eigentlich – und warum haben wir manche Pflanzen auf dem Kieker, während andere ungestört wachsen dürfen?
Wie definiert man eigentlich, was ein Unkraut ist?
- Unkraut = Pflanze, die zur falschen Zeit am falschen Ort wächst.
- Kartoffel im Gemüsebeet? Super! Im Blumenbeet: Unkraut.
- Oder Brombeeren: Toll zum Naschen, aber nicht in deiner Buchsbaumhecke. War nicht geplant = Unkraut
- Unkraut ist also immer eine Frage der Perspektive.
Ist Unkraut wirklich immer schlecht?
- Natürlich nicht. Manche sagen lieber ‚Wildkraut‘ oder ‚Beikraut‘ – klingt gleich viel netter.
- Tatsächlich haben alle diese Pflanzen ihren Platz im Garten-Ökosystem.
- Bieten Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten.
- Können dir viel über deinen Boden sagen – aber das machen wir mal in einer separaten Folge
Welche Arten von Unkraut machen das Leben schwer?
- Die einen wachsen von unten, die anderen kommen von oben.
- Klingt wie eine schlechte Strategie aus einem Alien-Film, oder?
Erzähl mehr über die Wurzelunkräuter!
- Das sind die Hardcore-Typen.
- Schicken ihre Wurzeln und Rhizome – das sind unterirdische Wurzelausläufer – weit in den Boden.
- Giersch zum Beispiel denkt sich: Schneid mich ab, ich komm einfach wieder.
- Quecke kriecht durch den Boden wie ein Ninjakämpfer und taucht an einer völlig anderen Stelle auf.
- Bleibt irgendwo ein kleiner Wurzelrest, bedankt der sich für mehr Platz fürs Wachsen.
Und die, die von oben kommen?
- Das sind die Samenunkräuter, die Streber im Vermehren.
- Franzosenkraut und Vogelmiere produzieren z. B. Samen, als gäbe es kein Morgen.
- Eine Vogelmiere kann bis zu 20.000 Samen abwerfen pro Saison, und die keimen auch noch lange.
- Leider gibt es viele Experten, die beides können. Wie Giersch z.B.: Kann Samen, aber auch Wurzeln. Übel!!
Was macht Unkraut so problematisch?
- Drängelt sich vor, klaut Ressourcen und breitet sich ungefragt aus.
Was genau nimmt Unkraut den Pflanzen weg?
- Alles, was Pflanzen dringend brauchen: Licht, Wasser, Nährstoffe.
- Das Problem ist: Unkraut schläft nicht.
- Wächst, wuchert, und hört nicht auf.
- Kann deshalb in kürzester Zeit die Oberhand gewinnen.
- Jäten wird unter Umständen von einer kleinen Aufgabe zur Vollzeitbeschäftigung.
Ist Unkraut also unser Endgegner im Garten?
- Scheint so, aber mit der richtigen Strategie wirst du wieder Herr über deine Beete.
- Am besten: vorbeugen.
Wie beugt man vor?
- Mulchen
- Materialien wie Pflanzenmaterial, Grasschnitt oder Stroh auf die Erde legen.
- Nimmt dem Bewuchs Licht -> kein Wachstum.
- Dicht bzw. Bodendecker pflanzen
- Wenn Pflanzen den Boden abdecken, gibt’s keinen Platz für Unkraut.
- Gerne Stauden pflanzen wie Frauenmantel oder Storchschnabel.
- Regelmäßiges Jäten
- Wenn du es schaffst, die kleinen Pflanzen zu erwischen, bevor sie Samen bilden, kannst du eine Menge Arbeit sparen.
- Jede entfernte Pflanze bedeutet Tausende weniger Samen.
Was kann man tun, wenn man wirklich keine Lust auf Unkraut hat?
- Unkrautvlies verwenden oder noch besser Mulchpapier (biologisch abbaubar).
- Lässt Wasser und Luft durch, aber kein Licht.
- Wichtig: richtig auslegen. Vorhandenes Unkraut entfernen, Ränder der Bahnen 20 bis 30 cm überlappen lassen, Ränder mit Bodenankern befestigen
Auch gute Bodenpflege hilft (schafft beste Bedingungen für das, was eigentlich wachsen soll).
- Und an der eigenen Einstellung arbeiten: nicht überall muss Unkraut wirklich weg
Klingt nach viel Aufwand. Lohnt sich das wirklich?
- Klar! Viel besser ein paar Stunden Mulchen oder Pflanzen setzen, als endlose Stunden mit Jäten zu verbringen.
Top 12 Unkräuter
1. Giersch – Der kriechende Überlebenskünstler
- Problem: Kriechende Rhizome, die sich im Boden ausbreiten plus Samen!
- Lösung: Alle Wurzeln entfernen – selbst kleine Reste treiben wieder aus, Triebe vor der Blüte abschneiden. Und aufessen!
2. Schachtelhalm – Der Dino unter den Unkräutern
- Problem: Sehr tiefreichende Wurzeln, die selbst aus großer Tiefe neu austreiben.
- Lösung: Boden auflockern, um das Wachstum zu hemmen (Schachtelhalm liebt verdichteten Boden), z.B. mit tiefwurzelnder Gründüngung; regelmäßig den oberirdischen Wuchs entfernen. Drainage gegen Staunässe anlegen
3. Löwenzahn – Die Pusteblume mit der Pfahlwurzel
- Problem: Tiefe Pfahlwurzel, die selbst bei kleinsten Resten neu austreibt, Pusteblumen sind Meister im Fliegen – verbreiten sich über weite Strecken.
- Lösung: Mit Wurzelstecher die Wurzel komplett entfernen, Samenbildung verhindern, indem man die Blüten rechtzeitig abschneidet. Irre: Im Rasen macht der Löwenzahn auf einmal Blütenstile von nur 3 cm Länge
4. Vogelmiere – Der flinke Krabbler
- Problem: Samen, extrem schnelle Vermehrung, eine Pflanze kann Tausende Samen produzieren (Wurzeln sind flach und nicht das Hauptproblem).
- Lösung: Regelmäßig jäten, bevor die Samen reifen. Boden abdecken mit Mulch oder dicht bepflanzen, damit sie keinen Platz hat.
5. Quecke – Die Ninja-Wurzel
- Problem: Lange, kriechende Ausläufer, die selbst bei kleinsten Resten wieder austreiben.
- Lösung: Wurzeln vollständig entfernen – dafür den Boden mit der Grabegabel lockern (kein Spaten!) und sorgfältig durchsuchen.
- Bodendecker pflanzen.
7. Distel – Die Königin der Schmerzen
- Problem: Tiefe Wurzeln, die immer wieder austreiben, wenn sie nicht komplett entfernt werden, Samen werden vom Wind verbreitet und sorgen für neue Pflanzen.
- Lösung: Wurzeln tief ausstechen – ideal mit einem Unkrautstecher; Blüten früh entfernen, um die Samenbildung zu stoppen.
8. Kriechender Hahnenfuß – Der unbarmherzige Teppich
- Problem: kriechende Ausläufer, die schnell große Flächen bedecken. Ausläufer wurzeln an den Knotenpunkten und sorgen für eine massive Vermehrung. Zusätzlich Samen, die lange im Boden keimfähig bleiben.
- Lösung: Alle Ausläufer und Wurzeln entfernen, dazu am besten den Boden mit der Grabegabel lockern; regelmäßig mähen oder abschneiden, bevor sich Samen bilden. Boden lockern, Mulchen, Bodendecker.
9. Ackerwinde – Die erdrückende Umarmung
- Problem: ausgedehntes Wurzelwerk (mehrere Meter lang und tief!), das selbst aus kleinen Resten neu austreibt; Triebe behindern andere Pflanzen beim Wachsen.
- Lösung: Regelmäßig abschneiden, um die Pflanze zu schwächen. Boden abdecken mit Mulch, um Licht für das Wachstum zu entziehen. Ausgraben so gut wie hoffnungslos.
10. Brennnessel – Die eiserne Lady
- Problem: Alles! Wurzeln kriechen und sind schwer zu entfernen; zusätzlich Samen
- Lösung: Mit Handschuhen arbeiten und die Wurzeln tief ausstechen; nicht zur Blüte kommen lassen
- Aber: Brennnesseln sind auch wichtiger Lebensraum für Schmetterlingsraupen!
Wenn das Unkraut einfach nicht aufgeben will – welche Helfer gibt es noch?
Gibt zum Glück von Neudorff umweltfreundliche Unkrautvernichter
Kombiniert Pelargonsäure (schnelle Wirkung) mit Maleinsäurehydrazid (verhindert Neuaustrieb).
Besonders geeignet für hartnäckige Wurzelunkräuter, die immer wieder kommen – wie Disteln, Quecken oder Ackerwinde.
Direkt auf die Pflanzen sprühen, am besten bei trockenem Wetter, damit es optimal wirken kann.
Speziell für Wurzelunkräuter wie Giersch und Ackerschachtelhalm entwickelt.
Pelargonsäure dringt in die Rhizome ein und zerstört die Pflanze von innen heraus.
Lässt andere Pflanzen unversehrt, wenn sie nicht direkt besprüht werden.
Säure greift die Blätter an und verlangsamt das Wachstum der Pflanzen.
Essig darf nur auf befestigten Flächen eingesetzt werden, nicht auf unbefestigten Böden, um den Bodenorganismen nicht zu schaden.!
Essiglösung mit Wasser verdünnen und direkt auf die Pflanzen sprühen.
Alle diese Mittel wirken über die grünen Pflanzenteile, die man damit benetzt. Wirken nicht gegen Samen im Boden.
3 Tipps
- Kein Unkraut ist das beste Unkraut
- Samenunkräuter vor der Blüte jäten
- Wurzelunkräuter früh im Jahr mit der Grabegabel so komplett wie möglich entfernen
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