Rosen selbst vermehren
Rosen selbst vermehren
Mehr Infos zum naturgemäßen Gärtnern gibt es unter www.neudorff.de
Und eine direkte Nachricht könnt Ihr gern senden an s.klingelhoefer@neudorff.de
Du liebst deine Rosen und möchtest mehr davon? Gute Nachrichten: Rosen kannst du selbst vermehren! Sabine erklärt heute, wie.
Als Anfänger: Wie vermehrt man Rosen am besten?
- Stecklinge sind der schnellste und unkomplizierteste Weg.
- Im Sommer (E Juni bis A August) aus halbverholzten Trieben.
- So wird’s gemacht:
- Trieb deiner Lieblingsrose abschneiden (mit Blüte oder ohne ist egal).
- Oberhalb eines Blatts gerade abschneiden.
- Ein Blatt überspringen und dann …
- Knapp unterhalb des nächsten Blatts schräg schneiden.
- Das obere und das untere Blatt abzupfen, beim mittleren die Blätter einkürzen (nicht ganz entfernen).
- Und schon ist der Steckling fertig.
Was mache ich damit?
- Bewurzeln!
- So wird’s gemacht:
- Mini-Gewächshaus mit Neudorff Aussaat- und KräuterErde füllen.
- Das schräge Ende in Neudofix WurzelAktivator tauchen.
- Stecklinge tief in die Erde stecken (mit dem schrägen Ende nach unten).
- Andrücken und mit Zerstäuber anfeuchten.
- Haube aufs Mini-Gewächshaus setzen.
- Schattig und warm aufstellen, feucht halten.
- Nach 6-8 Wochen haben sich Wurzeln gebildet und du kannst den Steckling in einen Topf mit NeudoHum RosenErde pflanzen.
Geht das bei jeder Rose?
- Ja, das geht bei jeder Rose.
- Geht besonders gut bei Wildrosen, Bodendeckerrosen, Ramblerrosen und Zwergrosen.
- Wurzelechte Rosen behalten ihre Eigenschaften, wenn du Stecklinge nimmst.
- Stecklinge von veredelten Rosen wachsen auch an, aber Eigenschaften können anders sein.
Wie finde ich heraus, ob meine Rose wurzelecht oder veredelt ist?
- Veredelte Rosen: Verdickung am Wurzelhals.
- Wurzelechte Rosen: kein Knubbel.
- Rose treibt Triebe aus der Erde, die anders aussehen als die anderen = Wildtrieb aus der Unterlage = veredelte Rose.
- Wildtriebe haben oft helleres Laub, mehr Stacheln und wachsen deutlich schneller.
- Etikett/Sortenname:
- viele alte Rosen, viele Bodendeckerrosen und Wildrosen sind wurzelecht.
- Edelrosen oder stark wachsende Strauchrosen sind meistens veredelt.
Gibt es noch andere Wege der Vermehrung?
- Ableger. Da bringt man einen Rosentrieb dazu, an der Pflanze neue Wurzeln zu bilden.
- Funktioniert besonders gut bei langtriebigen Strauch-, Rambler- und Kletterrosen.
- So geht’s:
- Im Spätsommer nach der Blüte einen kräftigen, bodennahen Trieb aussuchen.
- Zur Erde biegen, Rinde leicht anschneiden, unten fixieren und mit Erde abdecken (Spitze schaut heraus)
- Erde feucht halten.
- Trieb hat nach einigen Monaten Wurzeln gebildet.
- Abtrennen und anderswo einpflanzen (Boden mit NeudoHum RosenErde verbessern).
Das hört sich wirklich einfach an! Machen das Profis auch so?
- Kommt drauf an. Edelrosen werden veredelt, genauer gesagt „okuliert“.
- Prinzip: „Auge“ deiner Lieblingsrose verwächst mit einer robusten Wildrosen-Unterlage.
Wie Zauberei! Warum klappt das?
- Funktioniert, weil Rosen eine Rinde mit Wachstumsschicht (Kambium) haben.
- Wenn man ein „Auge“ einer Rose nimmt und das genau auf das Kambium der Rinde der Unterlage setzt, verwachsen die beiden Teile miteinander.
Wie erkennt man das Kambium?
- Grünliche Schicht direkt unter der Rinde.
- Produziert permanent neue Zellen.
- Okulieren ist eine anspruchsvolle Technik! Braucht viel Erfahrung, geht bei Laien gerne mal daneben.
Verrätst du mir trotzdem, wie es geht?
- Du brauchst ein desinfiziertes sehr scharfes Messer.
- Schritt 1:
- Die Rinde (!) der Wildrosen-Unterlage 10 cm über dem Boden T-förmig einritzen.
- Waagrechter Schnitt ca. 1 cm, senkrechter Schnitt ca. 2-3 cm.
- Schritt 2:
- Von der Edelsorte ein schildförmiges Rindenstück mit einer Knospe („Auge“) abschneiden.
- Länge 2-3 cm, Knospe in der Mitte.
- Holz hinter der Rinde entfernen, aber Kambium nicht beschädigen.
- Schritt 3:
- Rinde am T-Schnitt der Unterlage lösen.
- Edelauge unter die gelöste Rinde schieben, Knospe schaut heraus.
- Kambium von Edelauge und Unterlage berühren sich.
- Schritt 4:
- Bast oder Veredelungsband um die Veredelungsstelle wickeln.
- Knospe freilassen.
- Nach 2-3 Wochen sollte das Edelauge angewachsen sein.
- Bindematerial entfernen.
- Sobald die Knospe im nächsten Frühjahr austreibt, die Unterlage oberhalb der Veredelungsstelle abschneiden.
- Veredelungsstelle ist das, was man bei gekauften Rosen als „Knubbel“ sieht.
Und was ist mit den Hagebutten? Kann ich die Samen auch aussäen?
- Geht, Ergebnis ist ziemlich unberechenbar.
- Funktioniert am besten mit Wildrosen, z.B. Apfelrose (R. villosa), Essigrose (R. gallica).
- So geht’s:
- Hagebutten reifen lassen.
- Früchte öffnen, Samen rauskratzen, Fruchtfleisch entfernen.
- Für 2 Tage in lauwarmem Wasser einlegen.
- Im Winter die Samen in Neudorff Aussaat- und KräuterErde säen, leicht bedecken, andrücken.
- An einem hellen, kühlen Ort im Freien feucht halten (Schnee macht nichts).
- Keimung dauert Wochen bis Monate!
- Gekeimte Rosenpflänzchen in Töpfe setzen.
Warum müssen die Samen in den Kühlschrank?
- Harte Samenschale wird weicher.
- Abbau keimhemmender Stoffe/Überwindung der Keimruhe
3 Tipps:
- Stecklinge sind die einfachste Methode
- Ableger funktionieren sicher, wenn die Rose von Natur aus Ausläufer bildet
- Veredelung braucht Übung!
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