Einfach natürlich Gärtnern

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Schädlinge erkennen

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Schaderreger erkennen

Sehr hilfreich für die Diagnose von Problemen ist unsere Pflanzendoktor-App

Mehr Infos zum naturgemäßen Gärtnern gibt es unter www.neudorff.de

Und eine direkte Nachricht könnt Ihr gern senden an s.klingelhoefer@neudorff.de

Heute sprechen wir über Schaderreger und wie man sie erkennt – ist das denn so schwer?

  • Schwer nicht – also zu erkennen, dass was nicht so gut läuft bei der Pflanze
  • Aber er-kennen was es ist, das ist schon für die meisten Menschen schwierig.
  • Ist ja ein bisschen wie bei Sherlock Holmes: man hat einen „Fall“ und muss rausfinden, wer der Verursacher ist.
  • Meist hilft es, die richtigen Fragen zu stellen.
  • Und die unwahrscheinlichen Verursacher auszuschließen.

Womit fange ich denn an mit der Eingrenzung der Bösewichte?

  • Mit der genauen Betrachtung der Pflanze. Irgendwas an ihr ist ja anders, sonst wärst du nicht aufmerksam geworden
  • Da kannst du erstmal eine Checkliste durchgehen:
  • Sieht die ganze Pflanze krank aus, oder nur einzelne Teile?
  • Sind Schädlinge sichtbar?
  • Hat die Pflanze Verletzungen?
  • Sind die Blätter verfärbt? Wenn ja: die älteren oder die jüngeren Blätter
  • Gibt es am Stängel oder Stamm Verfärbungen bzw. Veränderungen in der Rinde?
  • Sind Schädlinge an den Wurzeln zu sehen?
  • Besonders bei Zimmerpflanzen:
    • sind weiße Wurzelspitzen sichtbar?
    • Riecht die Erde faulig?

OK – und wie geht es dann weiter?

  • Es gibt mehrere Möglichkeiten:
  • Du siehst irgendwelche Tiere – mittelmäßig einfach
  • Die Blätter sind klebrig – sehr einfach
  • Du siehst Flecken oder verformte Blätter – etwas schwieriger
  • Die Blätter sind komplett verfärbt, entweder blass oder die Blattadern haben eine andere Farbe – auch einfach
  • Du siehst Löcher oder andere scheinbare Fraßspuren – das müssen nicht immer Tiere sein
  • Die Pflanze wächst einfach nicht so, wie du es erwartest.

Gut, fangen wir mal mit den Tieren an. Sooo einfach ist das ja nicht für alle!

  • Stimmt. Vor allem, weil manche so klein sind!
  • Am besten guckst du immer die Blattunterseiten an. Die meisten Schädlinge sitzen dort, weil
  • Sie vor ihren Fressfeinden z.B. Vögeln besser geschützt sind
  • Ebenso vor Regen
  • Vor allem aber kommen sie besser an den zuckerhaltigen Pflanzensaft, denn die Leitungsbahnen dafür sind an der Blattunterseite näher an der Oberfläche
  • Sehr gut ist übrigens auch eine Lupe mit 10facher Vergrößerung
  • Und dann hilft dir bei der Bestimmung unsere Pflanzendoktor-App. Die hat inzwischen über 600 Schadbilder. Und man kann auch die automatische Schadbilderkennung ausprobieren, die hilft auch in vielen Fällen weiter.
  • Es gibt natürlich eine ganze Menge Viecher, von Blattläusen über Wanzen und Raupen bis zu Käfern und ihren Larven

Wenn Löcher im Blatt sind, hat da doch aber eine Raupe gefressen, oder?

  • Sehr oft ja. Meist sieht man dann auch Kotkrümel
  • Oder eine Schnecke – aber dann sieht man Schleimspuren.
  • Aber es gibt auch Pilzkrankheiten, die Löcher verursachen! Da haben die Blätter dann erst Flecken, das Gewebe stirbt ab, und das vertrocknete Gewebe fällt dann raus. Es bleiben die Löcher, z.B. bei Kirschlorbeer oder Kirsche. Diese Pilzkrankheit heißt dann passend „Schrotschusskrankheit“!
  • Für Löcher, z.B. in Datura, sind auch Wanzen zuständig. Sie stechen in die Blattknospen und saugen. Aus diesen Einstichstellen werden, durch das starke Blattwachstum, später größere Löcher. Da hat also niemand gefressen, sondern es war ursprünglich mal ein kleines Einstichloch!

Was ist denn mit den klebrigen Blättern?

  • Insekten, die die Leitungsbahnen der Pflanzen anstechen, können den ganzen Zucker darin gar nicht verdauen
  • Sie scheiden ihn als sogenannten Honigtau aus.
  • D.h. er fällt runter auf die Oberfläche der darunterliegenden Blätter. Die kleben dann.
  • Oder auf die Fensterbank
  • Ganz übel: auf diesem Honigtau kann sich ein dunkelgrauer Rußtaupilz ansiedeln. Der macht es dann für die Pflanze sozusagen „dunkel“, so dass sie nur wenig Photosynthese machen kann und geschwächt wird.
  • In Frage kommen bei klebrigen Blättern nur Blattläuse, Weiße Fliegen, Schild- und Wollläuse. Alle anderen Schädlinge saugen nur die Zellen an und machen keinen Honigtau.

Und wenn die Blätter Flecken haben? Sind das dann Pilzkrankheiten?

  • Ja, das kann sein. Oder Bakterienkrankheiten. Es könnte auch ein Virus sein.
  • Manche Ernährungsstörungen machen auch braune Flecken. Wichtig zum Unterscheiden: Flecken durch Ernährungsstörungen sind immer spiegelsymmetrisch. Flecken durch Pilze/Bakterien/Viren sind zufällig verteilt!
  • Meist machen diese Krankheiten ganz charakteristische Flecken oder überziehen die Pflanzen mit einem Belag
  • Der Echte Mehltau z.B. ist meist ein weißer Belag auf den Blättern
  • Sternrußtau an Rosen ist auch sehr charakteristisch, dunkle Flecken, die von gelbem Gewebe umgeben sind. Die Blätter fallen meist später ab.

Was ist denn, wenn das ganze Blatt nur so hellgrün ist, und die Blattadern sind dunkelgrün?

  • Das könnte ein Eisenmangel sein. Wir haben auf unserer Website die häufigsten Mangelsymptome aufgeführt
  • Z.B. bei Stickstoffmangel werden die Blätter incl. der Blattadern nur hell- oder blassgrün.
  • D.h. das ist also kein Schaderreger, sondern eine Mangelernährung. Durch organische Dünger kannst du dem meist vorbeugen.

Und was ist, wenn sie eben einfach nur nicht so wächst, wie sie sollte?

  • Die wichtigste Frage ist immer: habe ich die Pflanze ihren Bedürfnissen entsprechend gepflegt?
  • Vor allem gedüngt!
  • Pflanze am richtigen Standort? Rhododendron in nicht saurem Boden wird nix
  • Gab es vielleicht Frost
  • Im Boden schauen: manchmal fressen Engerlinge an den Wurzeln (z.B. bei Rasen, der fleckenweise abstirbt)
  • Bei Zimmerpflanzen: hast du rechtzeitig umgetopft? Kommen die Wurzeln schon unten raus?

3 Tipps

  • Pflanzen regelmäßig kontrollieren, besonders Blattunterseiten
  • Rechtzeitig was tun dagegen
  • Pflanzen am richtigen Standort pflanzen

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Über diesen Podcast

Hier geht es um das praktische und einfache Gärtnern mit der Natur für Gartenanfänger und auch für Fortgeschrittene. Im Gespräch stellen wir einfache Möglichkeiten vor, wie man selbst kompostieren kann, oder wie man am einfachsten ein eigenes Gemüsebeet anlegt. Schritt für Schritt, mit vielen Tipps und Tricks.
Das Gärtnern mit der Natur steht dabei im Vordergrund: wie nutze ich die Kräfte der Natur, wie fördere ich die biologische Vielfalt im Garten, und wie gelingt es, vitale, gesunde Pflanzen zu bekommen, und leckeres Gemüse und Obst selbst anzubauen. Wir möchten Mut machen, einfach mal anzufangen mit dem Gärtnern - es ist gar nicht so schwer, und macht einfach Spaß!

von und mit W. Neudorff GmbH KG

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