Rückenschonend gärtnern
Rücken- und gelenkschonendes Arbeiten im Garten
Mehr Infos zum naturgemäßen Gärtnern gibt es unter www.neudorff.de
Und eine direkte Nachricht könnt Ihr gern senden an s.klingelhoefer@neudorff.de
Warum sollte man beim Gärtnern überhaupt auf seinen Körper achten?
Zunächst mal positive Wirkung des Gärtnerns auf den Körper
- Stärkt das Herz, weil es den Blutkreislauf in Schwung bringt
- Senkt den Blutdruck
- Trainiert die Muskulatur
- Macht glücklich (Selbstwirksamkeit)
- Stärkt die Sinne (sehen, fühlen, hören, schmecken)
- Fördert gesunde Ernährung (Gemüse-, Kräuteranbau)
Folgen falscher Körperhaltung beim Gärtnern
- Rückenschmerzen durch Muskelverspannungen
- Bandscheibenvorfälle
- Unlust wegen Schmerzen
- Einschränkungen bei dem, was ich gerne mache
Vorbeugung gegen Schmerzen
- Bücken ist okay, wenn man sich ganz runterbeugt, also mehr als 90 °. Vorgebeugte Haltung anstrengend = Gefahr von Verspannungen
- Gärtnern an Hochbeeten Höhe ca-.1,0 m, Breite 0,80 cm
- Tätigkeiten wie Topfen/Einpflanzen am Tisch durchführen (mind. Arbeitstischhöhe 95 cm)
- Jäten, schneiden ggf. im Sitzen mit Rollwagen
- Knien, Hocken belastet Gelenke und Bänder, ggf. Kniekissen oder eine Kniebank nutzen
- Abwechslungsreiche Arbeiten, also z. B. kein stundenlanges Umgraben, sondern Tätigkeiten im Stehen, Knien oder Gehen
- Schwere Gegenstände, die man anheben möchte: möglichst nah an den Gegenstand, z. B. Kiste, herantreten. Mit geradem Rücken leicht in die Knie gehen (Schrittstellung), etwas vorbeugen, Gegenstand möglichst dicht am Körper hochheben. Nicht im Rumpf drehen, sondern immer mit den Füßen „mitgehen“. Beispiel Gewichtheber (Sportler)
- Lasten, z. B. Gießkannen beidseitig verteilen. Besser als 10 kg einseitig zu tragen. Ggf. nicht ganz vollfüllen. Körperhaltung wie bei Kisten. Dabei Muskeln anspannen. Erleichterung: automatische Bewässerung installieren, wo es geht
- Töpfe, Erde, große Pflanzen auf Rollbrettern, Sackkarre, Schubkarren so beladen, das Hauptgewicht über dem Rad liegt. Wenn nicht möglich, spezielle Tragegurte um große Töpfe legen, anheben, zu zweit aufrecht tragen. „Was einer schafft, ist für zwei nicht zu viel“.
Sollte man bei den Werkzeugen, z. B. Harken, Spaten usw. auch etwas beachten?
- Stiellänge des Werkzeugs. Wenn zu kurz, arbeitet man vorgebeugt, was nicht gut ist. Besser arbeiten mit geradem Rücken
- Spaten, Grabegabeln: unterer Rippenbogen
- Werkzeuge wie Harke, Hacken, Grubber, Kultivator: Kopfhöhe
- Laubbesen, Reihenzieher: Stirnhöhe +30 cm
- Wenn mehrere unterschiedlich große Menschen mit den Geräten arbeiten, Teleskopstiele wählen
- Ergonomische Gartenscheren wählen, die die Handgelenke weniger belasten. Für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen, z. B. Rheuma-Patienten, gibt es Anbieter für spezielle Griffhilfen
Allgemeine Tipps
- Immer etwas zu trinken mit in den Garten nehmen. Abends Wasser trinken: Bandscheiben erholen sich nachts und brauchen Flüssigkeit. Bei hoher Sonneneinstrahlung Sonnencreme benutzen, Kopfbedeckung tragen oder im Schatten aufhalten
- Ggf. über die Gartengestaltung nachdenken und besonders arbeitsintensive Bereiche pflegeleichter machen, z. B. Bodendecker pflanzen, auf große Kübelpflanzen verzichten,
die 2 x im Jahr bewegt werden müssen (aus dem Haus, ins Haus zurück). Aus Rasen Blumenwiese machen, die 2/Jahr gemäht werden muss, Mähroboter
- Evtl. Dienstleistung in Anspruch nehmen: z. B. Hecke schneiden lassen,
- Gartenarbeit sollte immer noch Spaß machen und nicht als Belastung empfunden werden!
3 ultimative Tipps
- Abwechslungsreich arbeiten
- Lasten möglichst gleichmäßig verteilen, bzw. sich helfen lassen
- Gartengestaltung den körperlichen Möglichkeiten anpassen
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