Kompost
Einfach natürlich gärtnern - Der Podcast für Gartennerds und Pflanzenfreunde und alle, die’s noch werden wollen
Warum kompostiert man überhaupt, was verspricht man sich davon, und wie geht es überhaupt - darum geht es in dieser Folge.
Aus Gartenabfällen kann jeder im Garten durch das Kompostieren einen tollen Bodenverbesserer machen. Selbst richtig schlechter Boden kann so mit der Zeit wieder fruchtbar werden und die Gartenarbeit deutlich vereinfachen.
Was bedeutet Kompostieren eigentlich?
Kompostieren heißt, dass aus organischen Abfällen nach und nach immer kleinere Stückchen werden. Zuerst nagen Asseln und verschiedene Käfer die Abfälle klein. Je kleiner die Stückchen sind, umso besser können dann Mikroorganismen, Bakterien und Pilze ansetzen, um alles immer weiter zu zerkleinern, so dass zum Schluss nur noch die Basis-Bestandteile vorhanden sind. So wird dann aus Kohlstrünken und Laub ein sogenannter Dauer-Humus, der lange im Boden stabil bleibt, und Nährstoffe, die die Pflanzen aufnehmen können.
In einem offenen Komposthaufen dauert das 2-3 Jahre, in einem sogenannten Thermo-Komposter kann man schon innerhalb von drei Monaten sogenannten Mulchkompost gewinnen. Der ist hervorragend zum Mulchen, also Bedecken von Beeten, geeignet. Außerdem braucht man bei dieser Methode viel weniger Platz als bei der offenen Kompostierung. Ein guter Thermo-Komposter besteht aus zwei Kunststoff-Schichten mit einer isolierenden Luftschicht dazwischen. Damit können im Inneren Temperaturen bis 70 °C entstehen. Das beschleunigt die Prozesse der Zersetzung sehr deutlich. Man kann dann noch einen Kompost-Beschleuniger wie Radivit hinzufügen, dann geht es noch schneller mit der Umsetzung.
Was tun mit dem fertigen Material?
Auf den Beeten verteilen! Einfach flächendeckend verteilen, mehr muss man nicht tun. Eingraben ist unnötig. Die Vorteile dieses Mulchens:
- Der Boden ist vor Austrocknung und Verschlämmung durch Regen geschützt
- Der Boden kann auf diese Weise Wasser viel besser speichern
- Die Nährstoffe im Mulchkompost liefern Nährstoffe für die Pflanzen. Damit spart man Dünger
- Die Organismen im Boden bekommen jede Menge Futter und können sich besser vermehren
- Der Boden wird biologisch aktiver, dadurch können Krankheitserreger besser im Griff gehalten werden auf ganz natürliche Weise
- Der Boden wird lockerer
So geht es Schritt für Schritt
- Kompost-Silo oder auch offene Kompostmiete im Schatten aufstellen bzw. anlegen
- Direkt auf Boden oder Rasen stellen, nicht auf Steinplatten
- Beste Startzeit ist das Frühjahr, es geht aber bis September
- Regelmäßig organische Abfälle hineingeben, die möglichst kleingeschnitten sind
- Immer mal wieder durchmischen
- Nach etwa drei Monaten ist der Mulchkompost fertig
Das darf auf den Kompost
Alle ungekochten Gemüse- und Obstabfälle auf jeden Fall. Gekochtes am besten nur sehr wenig, und auf keinen Fall gewürzte Speisen, um keine Ratten anzulocken. Ein „No Go“ sind Fleischabfälle. Die dürfen auf gar keinen Fall in den Kompost.
Zitrusfrüchte auch nur in Maßen.
Aus dem Garten kann fast alles hinein, außer Wurzelunkräuter wie Giersch und Ackerschachtelhalm, und manche kranken Pflanzen wie an Kraut- und Braunfäule erkrankte Tomaten. Rasenschnitt nur in kleinen Mengen, und nur wenn er leicht angetrocknet ist.
Das gibt´s sonst noch zu tun
Kompost sollte immer so feucht sein wie ein ausgedrückter Schwamm. Wenn er zu trocken ist, kann man mal Wasser hinein geben. Und ist er zu feucht, helfen zerrissene Eierpappen oder einen Bodenhilfsstoff wie Bentonit SandbodenVerbesserer einstreuen, der auch Feuchtigkeit aufsaugt.
Alle zwei bis drei Wochen sollte man mal mit einer Grabegabel das Material umrühren, damit Sauerstoff zwischen die Schichten gelangt.
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